Geschichte

Die Entstehung von dem Stadtteil Schwachhausen, durch den die Gete floss

Es war einmal ein Dorf, das „Villa Suechusen“ hieß. Doch, was ist das für ein Name? Stammte der Name etwa von dem niederdeutschen Wort „sweeg“ = feucht ab? Das wäre schon möglich, denn schließlich war die Feldmark „Swec-husen“ Ackerland, das im südlichen Teil aus fruchtbarem Lehmboden und im nördlichen Teil aus feuchtem Kleiboden (Weideland) bestand. Es war ein Dorf an der feuchten Niederung, das zu Hochdeutsch „Schwachhausen“ hieß.

Zwischen dem zweiten und siebten Jahrhundert kamen die Sachsen. Sie eroberten das Dorf Schwachhausen und ließen sich hier nieder. Es begann eine lange Traditionslinie als bäuerliches Marschendorf.

Sie siedelten sich an einem bedeutsamen und wichtigen Weserarm an. Dieser Weserarm verließ im Mittelalter etwa oberhalb vom Peterswerder die Weser. Er zog sich über die heutige Pauliner Marsch bis zum Hulsberg, trat dann am Getekamp in das Hastedter Feld ein. Der weitere Verlauf ging dann „An der Gete“ vorbei und entlang der Schwachhauser Heerstraße. Diese Straße wurde von der Buchenstraße an über ihrem zugeschütteten Bett angelegt.

Der Weserarm schlängelte sich dann weiter über die heutige Straße „Unter den Eichen“, war Teil des Riensberger Ringgrabens und vereinigte sich schließlich westlich der Horner Kirche mit dem Vahrer Fleet zur Kleinen Wümme. Dieser bedeutsame Weserarm hieß „Gete“. Er wurde vielfach zu Tümpeln ausgeweitet (einer befindet sich noch unweit der „An der Gete“ und „Paschenburgerstraße“) und beiderseits mit nassen Wiesen begleitet.

Die Gete war einst wohl so imposant, dass sie ganze Heere aufhalten konnte. Um über die Gete kommen zu können, benötigte man eine Brücke. Das Überqueren der Brücke wurde mit einem „Brückenzoll“ bezahlt. Bis ca. 1812 überquerte der Weg nach Hastedt die Gete in der Nähe der drei Pfähle mittels einer Zugbrücke.

In der Gete wurde auch gefischt. Die Fischerei wurde zu der Zeit für jährlich 4 Reichstaler verpachtet.

Schwachhausen war ein eigenständiges Dorf am Rande Bremens. Es stand im engen Kontakt zu Bremen, war der Stadt aber nicht untertan. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Schwachhausen schwedisch. 1719 kaufte Hannover den Schweden die Herzogtümer Bremen und Verden ab. Fortan unterstand das Schwachhauser Gebiet der königlich-hannoverschen Indendantur (=Verwaltung) in Bremen. Nach unzähligen erfolglosen Verhandlungen Bremens mit Hannover, Schwachhausen gegen andere bremische Ortschaften einzutauschen, konnte sich Bremen 1803 nach der Neuordnung Deutschlands die Herrschaft über Schwachhausen, Haststedt und den Barkhof sichern.

Schwachhausen wurde 1902 zu einem Bremer Stadtteil mit feinem, prestigeträchtigen und wohlhabendem Image. In diesem feinen Wohnviertel leben heute Kaufleute, Akademiker, höhere Beamte und Selbstständige.

Während sich das Dorf Schwachhausen immer mehr zu einem engbesiedelten, mit Infrastruktur ausgebauten Bremer Stadtteil entwickelte, wurden die Kinder in die einzige Privatschule Schwachhausens (Schulstube in einem Tagelöhnerhaus) zu dem Lehrer Menz geschickt. Es wurden Kinder im Alter zwischen zwei bis neun Jahren dort aufgenommen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand noch keine Schulpflicht. Der ökologische Zwang zur Kinderarbeit in der Stadt wie auf dem Land, verhinderte oftmals einen regelmäßigen Schulbesuch. Dem wurde im Jahr 1825 durch die Gründung der verpflichtenden Nebenschule entgegengewirkt. Die Schulpflicht war vom 5. bis zum 14. Lebensjahr festgesetzt worden. Es mussten Schulbeiträge bezahlt werden, die den Lohn des Lehrers ausmachten. Durch die wachsende Schülerzahl mussten vermehrte Schulräume gemietet werden. Dies überstieg bald die Zahlungsmöglichkeiten der Gemeinden, so dass die Schulen an den Bremer Staat abgetreten werden mussten. Es entstanden im Zeitraum von 1817 bis ca. 1919 verschiedene Schulformen. Diese reichten von der erstmaligen dreigliedrigen sog. Hauptschule (Elementarschule, Handelsschule, Gelehrtenschule) über die Entstehung der Realschule bis hin zum Gymnasium.

1905 entstand die Grundschule an der Schaumburger Straße mit ca. 20 Klassenräumen. 1957 zogen ca. 300 Schüler und Schülerinnen in die neue „Grundschule An der Gete“ mit nur 10 Klassenräumen.

Heute ist die Grundschule An der Gete ein Grundschule mit einem breitgefächerten Angbot, das von ca. 16 Lehrkräften unterstützt wird.

Quellen:

  1. Diethelm Knauf: „Schwachhausen 1860 – 1945. Ein photographischer Streifzug.“, (c)1998 by Edition Temmen
  2. Frau Lange, Grundschule An der Gete, 2002